Henriette . aka . LUNA

1.6.05

Juni 2005

USA
Michigan, Wisconsin,
South Dakota, Montana

- NO PROBLEM -

. . . . macht die Tante an der Grenze, das ist auch gut so!
Die Einreise in die USA ist somit kurz und schmerzlos sowie problemlos erfolgt - hurra!

Nach einem wunderbaren Tag bin ich in der letzten Ecke von Michigan gelandet.

Die letzten 20 km bin ich einer Beschilderung gefolgt die Camping versprochen hat. So ist es dann auch, die wunderschoene 1/2 Insel ist ein einziger ruhiger Park mit Campground.

Das Allerbeste kommt aber noch - kaum Insekten! Die hartnaeckigen und gierigen Muecken hatten Canada naemlich einige Minuspunke eingeraeumt - Bustards!!

Mit der Morgendaemmerung bin ich auf und heute schon um 6 uhr on the road. Gefruechstueckt und alles trocken zusammen gepackt reite ich nach Westen weiter.

Meile fuer Meile geht es durch da laendliche Wisconsin. Die ersten 6 Stunden ohne Regen und dann 4 mit viel zu viel. Das kuehle Nass zieht sich unter meiner Regenhose ueber die Socken bis zu meinen Zehenspitzen. Nach 11 Stunden habe ich also die 400 Milen (ca.650 km) geschafft. Gemerkt? -bin lange auf Highway's gefahren um den Schnitt auf knappe 60 km/h zu bringen. Dazu habe ich auch total aufgeweichte Haende und Fuesse und was ich mir in anbetracht des Wetters goenne, ist fuer 2 Naechte ein echtes Bett und richtige Waende - ich bilde mir ein es verdient zu haben.

Somit schreibe ich nun die Besten Gruesse aus Minneapolis!Wochenanfangs werde ich beim Generalimporteur Royal Enfield USA erwartet und schliesse mich mit dem RoadRunner Motorrad Magazine (habe auf noch ungeklaerte weise eine e-mail mit interview ansuchen bekommen) kurz. . . . . was daraus wird . . . ist vermutlich spaeter irgendwo zu lesen.

Nach 2 Tagen City und richtiger Unterkunft mit Bett und 4 Waenden bin ich also ready fuer den Besuch beim Generalimportour von Royal Enfield USA. Sauber gewaschen, Zaehne geputzt und gekaemmt trudle ich bei der angegebenen Adresse ein.

- Haette ich mir viel groesser vorgestellt, aber das ist nur das Buero und Ersatzteillagergebaeude, wie sich's herausstellt.

All die Bikes werden vom Lager an der Ostkueste aus versandt.
Erstmal rausfiden wer mit mir gemailt hat und dann Lagebesprechung. Tait (zweiter von Rechts) ist der Held der Tages. Mr. Bolten fuehrt ein gutes Tel. gespraech mit dem Bigboss Mr. Mahoney und dann laeufts.

1. bekomme ich eine geniale Uebernachtung in einem Nobelschuppen mit Whirlpool und 3Mannbett (fuer mich alleine ;-)) im Zimmer plus Schwimmbad, Hot Tub und Sauna imHaus incl. Fruehstueck zum Nulltarif.

2. sichern die mir support zu.

Hmmmm was heisst das auf gut Deutsch? Gegen kl. Berichte und Fotos bekomme ich saemtliche Ersatzteile die ich brauche in den USA gratis und ausser Landes bezahle ich die Frachtkosten. Ausser dem werden zusaetzliche Fusssraster montiert und RE Anstecker vorab serviert.

Bin gespannt ob das auch wirklich klappt, wenn irgendwas 'tschare' geht!

Den Chef vom Road Runner Magazin erreiche ich dann auch und wir fuerhen ein interessantes Gespraech. Ob ich die Berichte machen will weiss ich noch nicht, aber das Angebot fuer ein Interview und Fotoshooting in Los Angeles nehme ich gerne an. Total happy und irgendwie mit einem sicheren Gefuehl reiten wir also weiter, bis ich erneut eine runde Zahl am Tacho stehen habe.

Die 2000km Karte aus der canadischen Praerie hat tatsaechlich Christoph in der Schweiz erreicht und somit sende ich die 4000er an Kurt R. und die 6000er KM Karte an Birgit A. gerne aus der Pampa der Great Plains.

Ich sage euch, hier sieht man Land, Land soweit das Auge reicht.
Von Farmland geht es sanft in Grasland ueber und es scheint manchmal endlos zu sein.

Ich liebe es - es vermittelt irgendwie ein Gefuehl von endloser Weite & Freiheit, aber im selben Athemzug kann ein schafer Wind oder sogar Tornado diese Seifenblase zerplatzen lassen.

So crouise ich ganz einfach nur genuesslich durch die Weiten und erfreue mich der Temperaturen.

Wenn es aber ueber 35 'C hat und die Landschaft nicht gerade abwechslungsreich, ist Durchhaltevermoegen gefragt.

Ich werde schnell muede und versuche etwas Musik mit meinem am Helm festgeklippten Miniradio zu ergattern - aber leider kein Empfang :-(So beginne ich eben zu singen.

So lala und als ich s'Waelderbaehle in >Fahr i no a klaele, fahr i no aklaele mit dr Fusae um dia Welt...<>

So komme ich sicher an eines der meinen naechsten Ziele. Die Badlands !

Ganz speziell ist das Gefuehl wenn man dort am Abgrund steht. Es sieht aus wie eine Mondlanschaft auf gruenem Teppich!

Normalerweise sind die Sandsteintuerme auf selbem graubraun gebettet, aber es hat hier dieses Jahr ausserordentlich viel geregnet und somit ist das Farbenspiel noch beeindruckender.

In Rapid City scheint ein anderer Motorradfaherer der langsam auf einer Triumph mit erhobenem Daumen an mir vorueber zieht von dem Anblick Fusae, Moses & Henriette auch beeindruckt zu sein.

Mit einem Kopfschlenker lotse ich ihn zur Seite und erkunige mich nach einem Campingplatz. Wir unterhalten uns und dann bietet Cory mir seinen Garten im Hinterhof an. Dort angekommen quatschen wir weiter, bis ich das Zelt wieder abbaue und das leere Zimmer im Haus beziehe.

In einer Woche soll hier auch einen Party abgehen und das 'weltberuehmte' Motorrad-Sturgis will erlebt sein. OK schon ueberredet.

Im Gegenzug zu etwas Kost und Logie mache ich mich wieder nuetzlich. Der Hof sieht meiner Meinung nach erbaermlich aus und somit wird Holz gesaegt, geschlichtet und umher geraeumt.

Ein massiver Holzzaun errichtet, Feuerstelle und Steinsitzgelegenheiten umplatziert. Picknicktischplattform sowie Blumen und Gartenbereiche gebaut!

An einem Tag erkunde ich die Black Hills - schiesse ein paar Fotos vor dem Mt. Rushmore Memorial (das sind die 4 riesigen in Stein gehauenen Praesidentenkoepfe->), besuche das gigantische Crazy Horse Memorial (<-) und bin rechtzeitig zum Partywochenende zurueck.

Es geht also nach Sturgis.
Fr., Sa. und Sonntag herrscht dort tolle Stimmung, sind geniale Leute, freakige Bikes und von Geschicklichkeitsfahren ueber Fischrennen bis zur Rockband allerhand los!


Abgefahren und herzlich aufgenommen in der Runde sauge ich die guten Schwingungen auf und reite als altbekanntes Trio weiter nach Westen.


Ein paar Tage spaeter wandere ich durch die beeindruckenden Berge des Teton NP zu Gletscherseen auf gut 3000 MuM (28 km Wanderung), beobache Elche, Murmeltiere, Hirsche, Eich und Streifenhoernchen und geniesse den heimeligenAnblick.


Es ist schon verreuckt.
Zuhause haelt man alles fuer normal und selbstverstaendlich und als ich hier die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains schon von stundenlanger Entfernung erspaeht habe, konnte ich mir das Juchtzen nicht verkneifen.

Genauso toll ist es hinter den Bueschen sein Geschaeft zu erledigen.

Es ist doch ein wunderbares Gefuehl wenn einem beim pinkeln oder ka.... die Sonne auf den Ar... scheint und man die Gegend ganz relaxed betrachten kann. Das ist das schoenste Klo der Welt.

Genau zum Wochenende erreiche ich den beruehmten Yellowstone NP.

Wunderbarfarbige Heisswasserquellen und der Gaisier Old Faithful locken taeglichmehrere Tausend Besucher an.
Der Gaisier schiesst schoen brav und regelmaessig eine riesen Dampf undWasserfontaine aus und beeindruckt die staunenden Massen, entlockt ihnen zumeist ein Aaaah sowie viele Versuche von klick, klick, klick einem Foto.
Meist wird ausser verschmierten Linsen daraus aber nix und der Souveniershop macht wieder guten Umsatz.

Ja so ist das eben - es ist nicht leicht Tourist zu sein.
Darum betone ich immer bewusst eine Reisende zu sein, denn es ist mir gelegentlich schnurz piep egal wie lange ich wo bin.

So verbringe ich einige Tage mit betrachen der farbenfrohen 'Thermalloecher', Schluchten, der Tiere und all den anderen Highlights. So blad aber die Sonne weg ist, ist schluss mit Lustig und ich muss mich zusammen reissen dass ich nicht gleich in den Sueden fahre.
Es ist naemlich wieder sehr kalt. Nachts purzeln die Temperaturen auf ca 3'C runter. Beim Zaehneputzen muss ich die Pasta ueberreden aus der Tube zu kommen und ebenso unlustig ist ein Fruehstuck mit fast schnittfestem Honig.

Trotzdem vergehen die Tage und Wochen wie im Flug. Planen wohin, was besichtigen und unternehmen, wo gibt's was vernuenftiges zu essen, wo sind Duschen (in NP nicht selbstverst. an Campings; da muss ofteinige km gefahren werden wie im Teton NP, dafuer habe ich beim dortigen Waschhaus Stacy & Sho mit ihrer Uralbeiwagenmaschine kennen gelernt) Berichte schreiben, umaendern und dann ganz feste hoffen dass ich euch damit eine Freude und das Reisen etwas schmackhat machen oder tolle Erinnerungenhervorrufen kann.


Somit alles Liebe und Gute (die waermsten Gruesse lasse ich hier, denn es ist grad a. kalt) Henriette